«Dnachtaktion» in Aktion

Artikel #28

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von Lisa Kim

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Gesellschaft

Lisa Kim Reist interviewte die Jugendlichen der Band «Dnachtaktion» im Generationen Haus in Bern.

«Dnachtaktion» das sind:

Julian, 17, Bassist

Denis, 15, Gitarre und Gesang

Urban, 16, Schlagzeug

 

In ihren Texten behandeln sie gesellschaftskritische Themen wie den Klimawandel, Ungerechtigkeit, Geld und weitere Dinge, die sie im Alltag beschäftigen.

 

Urban: «Wir sind ‹Dnachtaktion. Wir machen jetzt seit ungefähr vier Jahren zusammen Musik. Wir haben bisher zusammen eine CD herausgebracht und arbeiten zurzeit an der zweiten. Wir machen Indie-Rock, besser gesagt Mundart-Rock. Die Texte schreiben wir hauptsächlich zusammen.» 

 

«Super, wann habt ihr selber angefangen mit dem Musik spielen?»

 

Julian: «Ich habe relativ früh angefangen, in der 1. Klasse begonnen Cello zu spielen. Aber ich habe das Gefühl, Musik habe ich wohl schon vorher gemacht. Ich bin durch meine Eltern dazu gekommen.»

Denis: «Mit 5 Jahren habe ich mit dem Geigespielen angefangen. Später habe ich für mich selber das Gitarrespielen entdeckt.»

Urban: «Bevor ich mit Schlagzeugspielen angefangen habe, machte ich ebenfalls schon Musik. Ich habe einfach angefangen, auf allem möglichen rum zu trommeln. In die Schlagzeugstunde gehe ich seit ich 7 bin.»

 

«Wie habt ihr euch kennengelernt?»

 

Denis: «Julian und ich sind halt Brüder, Julian ist 2 Jahre älter als ich. Urban ist genau zwischen uns und da wir in der Schule Mischklassen hatten, bin ich immer ein Jahr mit Urban in die Klasse und dann mein Bruder ein Jahr mit ihm.»

 

«Und wie kam es dann dazu, dass ihr eine Band gegründet habt?»

 

Julian: «Denis hat zwei Songs geschrieben in der 6. Klasse, mehr so für sich.»

Denis: «Ich habe ein wenig gesungen und dachte mir, es wäre cool, wenn ich das mit Julian und Urban zusammen machen könnte, oder so. Ja, genau, und was auch noch war… Urban hat auf Garage Band Beats gemacht. Aber er hat irgendeinmal zu mir gesagt, er fände es cool, richtige Musik zu machen. Von dem her habe ich schon von Urban gewusst.»

 

«War es ein persönliches Ziel von euch mal in einer Band zu spielen oder hat sich das mehr so ergeben?»

 

Julian: «Es ist eigentlich einfach so entstanden…» 

Denis: «Ja also als ich klein war, wollte ich eigentlich immer schon eine Band haben, irgendwann.» Urban: «Also ein persönliches Ziel war es nicht…» 

Julian: «…, aber es ist dann einfach so entstanden.

 

«Und wie seid ihr auf euren Namen gekommen?»

 

Urban: «Wir hatten zuerst DNA als Namen, weil es die Buchstaben aus unseren Namen drin hatte. Dann haben wir jedoch gemerkt, dass es schon extrem viele Dinge gibt im Zusammenhang mit Musik, die DNA heissen, Bands und so. Nachher haben wir ein wenig weitergesucht und nachher sind wir auf Dnachtaktion gekommen. Weil es ja im Prinzip «Die Nacht Aktion» wäre und DNA dann praktisch die Abkürzung ist.»

Denis: «Ja, voll. Zuerst wollten wir nicht wirklich unseren Namen wechseln. Wir machten ja noch nicht sehr lange Musik, fanden es jedoch schade, etwas anderes zu suchen…»

Julian: «… genau, wir wollten DNA irgendwie behalten.»

 

«Wie oft probt ihr zusammen?»

 

Julian: «Das war jetzt in der Corona Zeit ein wenig mehr, zu Beginn etwa 2 Mal pro Woche. Normalerweise proben wir einmal pro Woche bis auf die Sommerferien, da haben wir nicht geprobt, da wir nicht immer alle da waren.»

Denis: «Wir konnten die Corona Zeit nutzen um mehr zu üben.»

 

«Wie geht ihr vor, wenn ihr ein neues Stück komponiert oder erarbeitet? Ihr habt ja gesagt, dass ihr alle Texte selber schreibt und dies auch zusammen macht. Wie ist so der Ablauf bei der Entstehung eines neuen Songs?»

 

Julian: «Ja, das ist schwierig zu sagen. Oft spielen wir einfach und erst anschliessend schreiben wir den Text dazu. Manchmal ist auch zuerst eine Textidee da und dann machen wir die Musik zu diesem Text dazu. Wir setzen uns nur selten bewusst hin um ein Lied zu kreieren. Zum Beispiel haben wir den Auftrag erhalten vom Klimastreik einen Song zu zum Thema Klimawandel zu schreiben. Und dann wollten wir uns hinsetzen um daran zu arbeiten, aber so entstand nichts. Darauf haben wir andere Songs gemacht, etwa fünf Songs, bevor effektiv dieses Lied entstanden ist.»

Denis: «Wir haben immer ein wenig damit begonnen, aber wie gesagt, wir können selten hinsetzen und sagen wir machen das jetzt. Meistens ist einfach eine Idee da, auf der wir dann aufbauen.»

 

«Von wo holt ihr euch Inspirationen?»

 

Julian: «Ich glaube es von dem, was man selber am meisten hört.»

Urban: «Ja, obwohl ich höre sehr viel unterschiedliche Musik. Ich persönlich höre ein Riesenspektrum an Genre und will mich nicht nur auf eines fokussieren.»

 

«Was hört ihr denn selbst so für Musik?»

 

Julian: «In den letzten Wochen habe ich angefangen migo&buzz zu hören. Das kannte ich noch nicht und es hat mich nicht mehr losgelassen. Ich höre sonst viel Rap, Indierock und Punk.»

Denis: «Ich höre eigentlich mehr so Indirock oder auch so AC/DC, Nirwana, Züri West und Klassische Musik vom Geigen spielen her.»

Urban: «Ich höre Hip Hop und Rock, Mundart-Rock und Punk Rock. »

 

«Der Name eures ersten Albums hiess ja DEPRO POP. Wie ist es zu diesem Namen gekommen?»

 

Denis: «Die Bezeichnung Depro Pop ist bei unserem ersten Konzert entstanden, welches mein Götti im Progr organisiert hat. Er hat dort etwas von Depro Pop gesagt, da er unsere Musik eher als traurig empfunden hat. Wir hatten das Gefühl, das sei eine lustige Idee, aber nicht, weil unsere Musik ‹Depro Pop ist, dieses Genre gibt es gar nicht. Es ist schon ein wenig verwirrend, da unsere Musik eigentlich ins Genre Indirock gehört.»

 

«Welches war bisher euer wichtigste Moment als Band?»

 

Julian: «Für mich war der beste Moment wahrscheinlich die Plattentaufe, die wir organisiert hatten. Die war richtig cool.»

Denis: «Buskers war natürlich auch toll oder diejenigen Male, die wir im Studio waren.»

Julian: «Stimmt, das war auch super!»

Urban: «Für mich war auch unser erstes Konzert sehr speziell. Das war damals im Progr während der WM als Spiele gezeigt wurden. Damals waren wohl nicht einmal 1% der Leute wegen uns da, aber es war schon ziemlich voll und für das erste Konzert war das natürlich toll.»

 

«Welche negativen Folgen hatte die Corona Zeit für euch als Band?»

 

Denis: «Letztes Jahr wäre es blöder für uns gewesen, da wir recht viele Konzerte organisiert hatten. Aber dieses hatten wir nicht so viele und deshalb hat es uns nicht so schlimm getroffen. Für uns war es eher positiv, da wir viel Neues machen konnten. Letztes Jahr hatten wir eher zu wenig Zeit um neue Songs zu schreiben, da wir mehr Auftritte hatten.»

 

«Musstet ihr Konzerte absagen?»

 

Julian: «Ich glaube eines.»

Denis: «…nein zwei.»

Julian: «Wir haben aber auch ein Konzert gespielt, einfach via live Stream auf Youtube.»

 

«Habt ihr weitere Pläne für die Zukunft? Ich habt von einer zweiten Platte gesprochen?»

 

Julian: «Wir befinden uns im Endspurt der zweiten EP, Geld heisst sie. Sie wird am 18. September released. 

Urban: «Wir sind einfach an neuen Stücken dran und ein wenig am Sammeln. Nachher schauen wir weiter.»